Dienstag, 2. Juli 2019

Der Berufsorientierungstag - Teil des Programms „Kein Abschluss ohne Anschluss“


Am 29.5.2019 war es so weit: Alle Jahrgänge der 8. Klassen machten sich an diesem - eigentlich freien - Tag auf den Weg zu ihrem Tagespraktikum. Ob nun Tierarzt, Bauarbeiter, Steuerberater, Kellner, Fachkraft für Abwassertechnik oder Erzieher, alle durften einen sehr interessanten und informativen Tag erleben. Außerdem gibt es für die meisten Schüler im Moment kein anderes Gesprächsthema in den Klassen. Insgesamt war es für alle ein toller Tag, an welchem man seinen (Traum-)Beruf etwas näher kennen lernen und ihn sogar hautnah erleben konnte.

Vorausgegangen war ein Berufsfindungstag, an dem die 8. Klassen die örtliche Sparkasse kennenlernen durften. Klassenweise durften wir einen Blick hinter die Kulissen werfen. Die Hausführung umfasste einen Gang in den Tresorraum und die Befüllung eines Geldautomaten. Ein Quiz rund ums Geld und die Berufsfelder des Bankkaufmanns rundeten den Tag ab.

Warum beschäftigen wir uns jetzt schon mit der Berufswahl - Jahre vor dem Abi?
Das Ganze gehört zum Programm „Kein Abschluss ohne Anschluss - Übergang Schule-Beruf in NRW“. Das Programm wurde im Schuljahr 2016/17 gestartet und umfasst den 8. Jahrgang aller weiterführenden Schulen - also auch die, die in gut zwei Jahren schon mit der Schule fertig sein werden. Ziel des Projekts ist es, nach Ende der Schullaufbahn schnell einen dem Schüler/der Schülerin entsprechenden Anschluss herzustellen, um unnötige Warteschleifen oder den vorzeitigen Abbruch der Ausbildung oder des Studiums zu verhindern.

Im letzten Herbst sind wir dazu mit einer Feststellung unserer Kompetenzen und Fähigkeiten in einem Workshop in Bielefeld gestartet. Dort mussten wir vielfältige Aufgaben im Team oder einzeln lösen. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der vom Land NRW beauftragten Agentur haben uns dabei beobachtet und ihre Ergebnisse standardisiert, das heißt, dass der eigene Wert mit vielen anderen Werten von gleichaltrigen Jugendlichen zu dieser Aufgabe verglichen wird. Über ein Diagramm konnte man dann sehen, wie man selbst abgeschlossen hatte. Diese Art der Beurteilung ist auch im Berufsleben bei höherklassigen Berufen bekannt und nennt sich dort „Assessment Center“. Es ist anfangs ein komisches Gefühl, von fremden Erwachsenen bei solchen Aufgaben beobachtet zu werden. Aber bald vergisst man das und löst nur noch die Aufgabe. Was das für Aufgaben waren? Das dürfen wir Euch leider nicht verraten! Aber sie waren sehr abwechslungsreich.

Nun also die praktische Variante. Viele hatten bereits in der sechsten und siebten Klasse an dem Programm Girls' Day / Boys' Day teilgenommen. Der Berufsfindungstag war so ähnlich, aber viel tiefgehender. Außerdem hatten wir uns im Vorfeld mit der Erstellung eines „Portfolios“ beschäftigt, in welchem unter anderem ein Berufsbild beschrieben werden musste. Ein Berufsbild gibt Auskunft darüber, was in dem Beruf gemacht wird, was man für Vorraussetzungen braucht, wie lange die Ausbildung dauert, wieviel man verdient und was es eventuell für weitere Qualifikationen gibt.

Nach diesem Tag schließt sich im 2. Halbjahr des Jahrgangs 9 ein längeres Praktikum an. Für dieses Praktikum können wir uns jetzt schon bewerben, denn Firmen planen gern im Voraus. Das Programm „Kein Abschluss ohne Anschluss“ hält also noch mehrere Stufen für uns bereit!

Zuständig für „KAoA“ am GaM: Frau Müller und Frau Wilke

Quellen: Kein Abschluss ohne Anschluss-Übergang Schule-Beruf in NRW. Zusammenstellung der Instrumente und Angebote, Stand 02/2018 über www.mags.nrw
Boysday über www.boys-day.de
Girlsday über www.girls-day.de

von Gerrit