Dienstag, 21. März 2017

Das Industriegelände der ehemaligen Expo

Einige Erwachsene werden sich sicher an die Expo Hannover erinnnern - die große Weltausstellung in Hannover, die im Jahr 2000 stattfand. Länder wie die Niederlande, Spanien und Indien stellten in riesigen Pavillons ihr Land vor. Schon einige Jahre später verlor sich der Expo-Plaza im Industriebereich von Hannover, wo die Pavillons verkümmerten und teilweise niederbrannten.

In den Weihnachtsferien beschloss ich, einen genaueren Blick auf das Gelände zu werfen. Ich fuhr nach Hannover, jedoch war ich auf so gut wie nichts vorbereitet. Deshalb war ich erstaunt, dass der spanische Pavillon, der vor Jahren brannte, noch gut erhalten war, wenn auch mehrfach umzäunt. Ich startete beim niederländischen Pavillon, dem größten und beeindruckendsten. Wie ich von unten erkennen konnte, besaß er mehr als vier riesige geschichtete Plattformen. Ich erkannte sie von Bildern wieder.
Niederländischer Pavillon (Quelle:Wikipedia)
Einen ungefährlichen Eingang zu finden stellte eine Schwierigkeit dar, da es verboten war, hinaufzusteigen. Ich versuchte mich trotzdem daran, und fand eine Tür. Diese jedoch führte zu einem Lagerraum, wie mir schien, der komplett verwahrlost und zertrümmert war. Wieder draußen, sah ich zwei Jugendliche hinaufsteigen. Ich folgte ihnen auf einer Art Treppe, obwohl mir mulmig zumute war - ich war nicht sicher, ob ich meine Höhenangst überwinden konnte.
Dies wurde zu einem Nebengedanken, als ich die erste Plattform bewunderte. Sie war besprüht mit Graffiti und die Glasfenster zersplittert. Auf der zweiten Plattform erkannte ich eine Art Messeraum wieder, denn kleinere Pavillons standen noch vollkommen unversehrt da. Die dritte Plattform faszinierte mich am Meisten - sie bildete die Naturlandschaft, in der noch alle Bäume und Pflanzen komplett erhalten waren und mich nahezu anstrahlten. Dies war nun die letzte Plattform, auf die ich meinen Fuß setzte, denn die vierte erschien mir zu hoch und außerdem sah die Treppe, die nach oben führte, instabil aus.
Ich trat also den Rückweg an. Auf halbem Weg passierte dann etwas Unerwartetes - ich hörte Schüsse, wie die eines Gewehres. Ich dachte mir nichts dabei, da es kurz vor Silvester war und dort oft geböllert wurde. Panisch wurde ich, als zwei Meter neben mir eine Feuerwerksrakete explodierte. Ich flüchtete mich die Treppe hinunter und rannte auf die gegenüberliegende Straßenseite. Mein Herz klopfte und es fiel mir schwer mich zu beruhigen. Trotzdem sah ich den Tag als erfolgreich und gelungen an, da ich viel gesehen und erlebt hatte. Ich kann euch eine "Besichtigung" des Geländes sehr empfehlen, jedoch würde ich mir eine günstigere Zeit aussuchen, die nicht direkt vor Silvester liegt.