Freude, aber auch Respekt vor neuen Herausforderungen empfand ich, als ich am 01.09.2021 Beamtin auf Widerruf wurde und das duale Studium für mich begann.
Das erste Kennenlernen meiner Kolleg_innen und das Kennenlernen der Fachhochschule in Bielefeld verliefen positiv und schnell merkte ich, dass ich den richtigen Weg nach dem Abi am GaM gewählt hatte.
Trotz Rechtsfächern wie Eingriffsrecht, Strafrecht und Verkehrsrecht macht der Gang in die „Schule“ durch neu geknüpfte Freundschaften Spaß und es kommt schnell dazu, dass die notwendigen, mal auswendig gelernten Definitionen in Vergessenheit geraten. 😉
Ende 2021 erfolgte die Einkleidung in Lünen, bei der wir mit kompletter Uniform ausgestattet wurden.
Zum Einsatz kam diese bereits im Dezember während des Trainingsblock in Schloss Holte Stukenbrock.
Das erste Schießtraining stellte mich vor die größte Herausforderung und kostete mich viel Überwindung.
Darüber hinaus beinhaltete der Stundenplan unter anderem Sport, Einsatztraining, Rollenspiele in den Bereichen Verkehr und einfache Kriminalität und das Fahren auf dem Verkehrsübungsplatz.
Nach einem Trainingstag merkte man, dass man durch die vielen neuen Situationen und Herausforderungen erschöpft, aber gleichzeitig auch neugierig auf die kommenden Trainingstage ins Bett fiel.
Nach vier Wochen Training mit einer Winterpause ging die Schulphase weiter, Anfang 2022 noch im Homeschooling Format - durch die Oberstufenphase am GaM war man daran zum Glück noch gewöhnt. 😅
Ein weiterer Höhepunkt Ende April 2022 war die Vereidigung in Köln. Alle Anwärter_innen aus NRW kamen zusammen, um feierlich ihren Eid abzulegen und der Rede des Innenministers Herbert Reul zuzuhören. Untermalt wurde die Veranstaltung durch eine interne Polizeiband.
Danach wollte man es dann von uns wissen und es erfolgten eine Hausarbeit und fünf Klausuren als erste schriftliche Leistungsüberprüfungen.
Die Ergebnisse stehen noch aus …
Es bleibt also spannend, ob sich das schweißtreibende Lernen gelohnt hat, ansonsten darf jede Klausur ein Mal wiederholt werden. Daumen sind gedrückt!! 💪
Das Ende der Klausurenphase läutete den Beginn des Sommers ein und Mitte Mai begann ein neuer Trainingsblock in der aufblühenden Senne. Alle freuten sich auf eine abwechslungsreiche und praxisnahe Zeit. Von strahlendem Sonnenschein wurde das Training begleitet und die vier Wochen Einsatztraining, Sport, Schießtraining etc. vergingen wie im Fluge.
Und dann?
SOMMERURLAUB, satte vier Wochen lang.
Doch danach kommt wahrscheinlich die aufregendste Zeit des gesamten ersten Jahres. Das erste Praktikum in einer „echten“ Behörde. Das erste Mal mit Uniform draußen unterwegs zu sein und als dritte Person auf dem Funkstreifenwagen mitzufahren stelle ich mir sehr aufregend vor.
Die Inhalte der Fachhochschule und des Trainings anzuwenden und dabei selbstbewusst und kompetent zu wirken wird nicht einfach sein und trotzdem freue ich mich auf diese Herausforderung und bin gespannt, wie der alltägliche Polizeiberuf ablaufen wird.
Eins kann ich bis jetzt festhalten, auch wenn ich noch lange nicht mit den drei Jahren Studium fertig bin:
Wer sich ein abwechslungsreiches Studium wünscht, der ist mit dem dualen Studium bei der Polizei NRW gut beraten.
Auch wenn man denkt, dass es viel Neues auf einmal ist, zeichnet sich die Zeit durch einen Wechsel zwischen Theorie, Training und Praxis aus…
Nun freue ich mich auf meinen restlichen Urlaub und das erste Praktikum!
von: Marleen Freitag