In den Osterferien gab es vom Land NRW ein Programm, bei dem man sich über die Schule anmelden konnte. Es gab verschiedene Themen zur Auswahl, darunter auch „Wie sprichst du mit mir? – Kommunikation und Sprache im gesellschaftlichen Kontext“. Vielleicht klingt das jetzt nicht gerade spannend, aber mich hat das Thema sofort angesprochen und ich habe mich angemeldet.
Wir sind so gegen 12:00 Uhr in der Jugendherberge in Bielefeld angekommen. Zuerst haben wir eine Vorstellungsrunde gemacht und dann kam schon die erste Stationsarbeit zu den Axiomen von Watzlawick und am Abend waren wir im Escape Room „Raum&Zeit“, was für mich das absolute Highlight der Woche war.
Mittwoch wurde es mit den Besuchen des Stadttheaters und der Kunsthalle dann sehr kreativ. Abgerundet wurde der Tag dann durch den Workshop „Kreatives Schreiben“ am Abend. Für Donnerstag war morgens ein Impulsvortrag zur Neurolinguistik vorgesehen. Ich glaube, die wenigsten können sich unter diesem Begriff etwas vorstellen, aber im Prinzip beschäftigt sich dieses Forschungsgebiet damit, wie Sprache im Gehirn verarbeitet wird. Daher auch der Name: Alle Forschungsgebiete mit dem Wortteil „Neuro-" beschäftigen sich mit dem Gehirn und „Linguistik“ ist die Sprache.
Im weiteren Verlauf des Tages hatten wir dann noch einen Workshop zur Macht der Rhetorik, der leider keinen wirklich weiter gebracht hat, da wir nur darüber gesprochen haben, wie man Vorträge am besten hält. Das Abendprogramm beinhaltete dann einen Workshop zur gewaltfreien Kommunikation nach Rosenberg. Wir haben dabei einige nützliche Methoden gelernt, wie man sich in einer Streitsituation verhalten kann, damit der Streit nicht eskaliert. Und auch wenn die Methoden in der Realität schwer anzuwenden sind glaube ich, dass sie helfen können.
Freitagmorgen gab es einen weiteren Impulsvortrag, dieses Mal zum Thema Sprachwandel. Es war interessant zu erfahren, welche Sprache von einer anderen abstammt. Die romanischen Sprachen, dazu zählen unter anderem Spanisch und Italienisch stammen alle von Latein ab. Am Nachmittag gab es dann den Workshop zur Gebärdensprache. Dabei haben wir das Alphabet gelernt und erfahren, wie wir uns vorstellen können und wie man Fragen stellt. Außerdem wurde uns erklärt, dass es nicht nur eine Gebärdensprache gibt, sondern dass fast jedes Land eine eigene hat. Bei der englischen und amerikanischen Gebärdensprache könnte man vielleicht denken, dass sie ähnlich sind, weil in beiden Ländern Englisch gesprochen wird. Das stimmt aber nicht, denn die beiden Gebärdensprache sind ganz unabhängig voneinander entstanden und haben keinerlei Verwandtschaft. Die deutsche Gebärdensprache bsw. wurde erst 2002 als offizielle Sprache anerkannt. Wen dieses Thema interessiert, kann ja mal auf der Internetseite https://www.spreadthesign.com/de.de/search/ vorbeischauen. Dort gibt es ganz kostenlos ein kleines Wörterbuch der deutschen Gebärdensprache. Am Abend des Tages gab es dann ein Improtheater.
Am Samstag, dem letzten Tag, haben wir dann in Gruppen dargestellt, was wir in der Woche gemacht hatten. Gegen 14:00 Uhr wurden wir abgeholt.
Mir persönlich haben die Lernferien sehr gefallen. Natürlich ist nicht jedes Thema für jeden etwas, aber man kann ja auswählen, was man machen möchte. Am schlimmsten an der Woche war für mich das Essen: Jeden Tag Kartoffeln. Von den Themen hingegen waren alle sehr toll und es gab nichts, was komplett schlecht war.
von Lina